Steinzeugflaschen aus Selters und Aschaffenburg, um 1800
Neben Bier und Wein spielte Mineralwasser als Getränk eine nicht geringe Rolle. Dies wohl sicherlich auch, weil die Qualität des Brunnenwassers nicht immer die beste war.
Mineralwasser wurde in Flaschen abgefüllt und versandt. Markennamen existierten schon vor 200 Jahren, z.B. Selters oder Schwalbacher.
Mineralwasserflaschen aus Steinzeug wurden vor allem im 18. und 19. Jh. im Kannenbäckerland (Westerwald) in Millionenauflage hergestellt.
Sie waren mit den Siegeln der Mineralwasserbrunnen gestempelt, für die sie produziert wurden.
Meist wurden sie als Einwegverpackungen genutzt und nach dem Gebrauch weggeworfen oder als Baumaterial weiterverwendet.
Ein Teil der Flaschen wurde aber auch wieder befüllt. Die Händler mußten bei den meisten Brunnen für die Wiederbefüllung
gebrauchter Flaschen geringere Gebühren bezahlen als für die Befüllung neuer Flaschen.
Die Möglichkeit der Wiederverwendung regte auch zu Etikettenschwindel an:
So wurden Flaschen aus Selters gerne an anderen, billigeren Brunnen wieder befüllt. So konnten sie ihr eigenes Wasser leichter und zudem noch teurer verkaufen.