Biedermeierstuhl, ca. 1830, mit abgebrochenem Knauf an der Rückenlehne
Alte Möbel wurden aus Massivholz gefertigt und zeichnen sich auch heute noch durch ihre hohe Reparaturfreundlichkeit aus.
Beschädigte Möbel wurden früher grundsätzlich repariert.
Die Lehne wurde vom Schreiner sorgfältig ergänzt, verleimt und mit Nägeln zusätzlich gesichert. Nach dem Ausgipsen der Fugen erhielt der Stuhl einen Anstrich mit
sogenannter Bierlasur, um die Reparatur unsichtbar zu machen. Gleichzeitig entsprach der dunkle Anstrich dem neuen Zeitgeschmack. Der Anstrich wurde später durch Ablaugen wieder entfernt.
Der heute entfernte Polsterbezug und der Zustand des Stuhls sprechen dafür, daß der Stuhl noch bis zum 2. Weltkrieg irgendein Wohnzimmer zierte. Der Geruch der Polsterung läßt vermuten,
daß er dann in unmittelbarer Nähe zu Hasenställen weiterverwendet wurde.