Knochenreste
Schlüssellochblende eines Sekretärs aus Knochen, um 1850
Neben den Gerbern gab es auch andere, die Abdeckerreste verarbeiteten.
Aus Knochen wurden vom Messerer Griffe für Messer, vom Paternosterer Kugeln für Ketten, Amulette, Ringe usw. hergestellt. Auch Läusekämme oder Werkzeug wurden aus Knochen
und Horn hergestellt.
"Hochburgen" der Knochenverarbeitung mußten sogar Material von außerhalb dazukaufen, um den Bedarf zu decken.
Im 19. Jahrhundert wurden Schlüssellochblenden von Schränken, Sekretären und Kommoden auch aus Knochen als Elfenbeinersatz hergestellt, um den repräsentativen Eindruck des
Möbelstücks zu verstärken.
Knochen wurden auch anderweitig genutzt und z. B. zu Knochenleim für die Schreiner weiterverarbeitet. Knochenleim zeichnet sich gegenüber modernen Leimen dadurch aus,
daß er bei Erwärmung wieder weich wird und Reparaturen an defekten Möbeln leichter durchzuführen sind.