Ökohaus statt Plattenbau
Umdenken beim Hausbau
Energiesparen
Wohnhäuser, Büro- und öffentliche Bauten sind heute neben Funktionalität vor allem durch Maßnahmen zur Energieeinsparung geprägt.
Während neue Häuser sinnvollerweise meist mit gut wärmedämmenden Steinen und Wandstärken gebaut werden, müssen ältere Bauwerke eine Außen- oder Innendämmung erhalten,
um ähnlich geringe Energieverluste zu erzielen. Nicht bedacht ist dabei allerdings, daß die Außendämmung aus Glaswolle, Styropor oder PU-Schaum mit Kleber, Gewebe und Kunststoffputz
bei zukünftiger Sanierung oder Abriß nur als Müll beseitigt werden kann.
Auch der Einsatz zahlreicher Bauhilfsstoffe bringt es mit sich, daß Gebäude in der Zukunft nicht mehr die Wiederverwendungseigenschaften von Häusern aus vorindustrieller Zeit haben werden.
Die meisten Produkte werden sich bestenfalls verwerten, aber nicht mehr wiederverwenden lassen.

Wärmedämm-Verbundsystem: 1. Klebemasse, 2. Dämmplatten, 3. Armierungsmasse, 4. Armierungsgewebe, 5. Dübel, 6. Sockelabschluß, 7. Eckverstärkung, 8. Zwischenanstrich, 9. Putzbeschichtung
Alternative Baustoffe
Die zunehmende Schadstoffdiskussion beim Haus- und Innenausbau hat seit Anfang der 80er Jahre dazu geführt, daß sich ein Baustoffmarkt für umweltfreundliche Produkte wie z. B.
Dämmstoffe aus Baumwolle, Wolle, Papier, Holzfasern etc. und wasserlösliche, schadstoffarme Farben und Lasuren entwickelt hat.

Konventionelle und alternative Dämmstoffe: 1 Kork, 2 Kokos, 3 Polyurethan-Hartschaum, 4 Polystyrol-Hartschaum, 5 Schaumglas, 6 Glasfaser, 7 Magnesit gebundene Holzwolle-Leichtbauplatte, 8 Flachsfaser, 9 Steinwolle, 10 Schafwolle, 11 Mineralische Schüttungen, 12 Zellulose

Eine kleine Auswahl an Baustoffen, die man sich wieder besorgen kann: Alte Hölzer, Türen, Fenster, Steine, verschiedene Dacheindeckung, Glas, Tür- und Fensterbeschläge, Treppen, Eisenteile und Herde.
Neben dem ökologischen Bauen entwickelt sich seit Ende der 80er Jahre zunehmend ein Markt für alte Baustoffe, die bei Renovierung alter Häuser wieder eingesetzt werden können.
Wurden alte Fachwerkbalken schon seit längerem bei Sanierungen eingebaut, so werden heute auch alte Pflastersteine, Dachziegel, Backsteine, Türen, Fenster, Beschläge,
Zäune etc. von einigen Altbaustoffhändlern aus Abbruchhäusern oder bei Renovierungen ausgebaut und zum Verkauf angeboten.
Der Wohnungsbestand hat sich im Westen Deutschlands von 10 Millionen Wohnungen Anfang der 50er Jahre auf heute 29 Millionen Wohnungen erhöht. Naheliegenderweise stand die schnelle
Befriedigung der Nachfrage im Vordergrund und ratio- nelle Bauweisen waren mit traditionellen Baustoffen nicht zu vereinbaren. Die neuen Materialien basierten meist auf Erdöl- basis,
der Begriff der "Bauchemie" war geboren.
Meldungen über Belastungen von Innenräumen durch Formal-dehyd, Pentachlorphenol (PCP), Lindan, Styrol und künstliche Mineralfasern haben einen Trend "zurück zur Natur" angestoßen,
der vom Begriff der "Baubiologie" geprägt ist.
Im Mittelpunkt dieses Ansatzes stehen Schadstofffreiheit, subjektives Wohlbefinden und Harmonie von Bauwerk und Umgebung, wobei das bebaute Grundstück als Teil der Natur und
nicht als Kunstprodukt mit grünem Anstrich angesehen wird.
Echte Wiederverwendung wird zunehmend bei historischen Baustoffen betrieben. Neben Privatleuten bieten heute zunehmend "Altbauprofis" alle erdenklichen Materialien an.
Im "Unternehmerverband Historische Baustoffe e. V.", 78112 St. Georgen, Dreihäusle 3, haben sich über das gesamte Bundesgebiet 40 Firmen zusammengeschlossen, die den behutsamen
Rückbau historischer Gebäude unter kulturhistorischen und ökologischen Gesichtspunkten betreiben.
Seit März 2000 betreibt der Landkreis Aschaffenburg eine Börse für historische Baustoffe.
Ansprechpartner:
Jürgen Morlok
Landratsamt Aschaffenburg
Bayernstraße 18
63939 Aschaffenburg
Telefon: 06021/394-409
Fax: 06021/394-447
e-mail: juergen.morlok@lra-ab.bayern.de
Internet: www.landkreis-aschaffenburg.de
Höfe und Gärten
Höfe und Gärten erhalten wenigstens zum Teil ihr ursprüngliches Aussehen wieder, indem z. B. vermehrt darauf geachtet wird, heimische Gewächse zu pflanzen.
Der Gartenteich wird zum Inbegriff des "Biotops".
Hofflächen werden überwiegend mit Betonverbund- steinen gepflastert, wobei eine zunehmende Vielfalt in Form, Größe und Farbe eine optische Annäherung an Natursteinpflaster erreicht.
Rasengittersteine lassen Oberflächenwasser versickern, so wie es früher bei den Fugen im Naturpflaster der Fall war.

Das "Feucht-Biotop"