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Kitzinger Bioabfälle: Erfolgreiche Zusammenarbeit wird vorzeitig verlängert

(erstellt am: 23.11.2017)

Kitzingen/Schweinfurt. Am 14. November unterzeichneten Landrätin Tamara Bischof (Landkreis Kitzingen) und Landrat Florian Töpper (Landkreis Schweinfurt) erneut eine Zweckvereinbarung zur Verwertung der Kitzinger Biotonnenabfälle in der Vergärungsanlage Rothmühle.


Von der Kompostierung zur Vergärung
Viele Jahre lang wurden die Biotonnenabfälle des Landkreises Kitzingen im Kompostwerk Klosterforst kompostiert. Doch das ist mittlerweile Geschichte, denn seit Jahresbeginn 2015 werden die organischen Abfälle aus der braunen Tonne in der modernen Vergärungsanlage am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle im Landkreis Schweinfurt nach höchsten ökologischen Standards verwertet. Dazu haben beide Landkreise bereits 2014 eine Zweckvereinbarung geschlossen.

Gewinn für beide Landkreise
„Diese Vereinbarung ist ein Gewinn für beide Seiten und nicht zuletzt auch für die Umwelt und unsere Bürger.“ In dieser Einschätzung sind sich Landrätin Tamara Bischof (Kitzingen) und Landrat Florian Töpper (Schweinfurt) einig. Da lag es nahe, die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit fortzusetzen und die Zweckvereinbarung zur Verwertung des Kitzinger Bioguts vorzeitig zu verlängern. Die neue Vereinbarung, die heute von Landrat Töpper und Landrätin Bischof am Schweinfurter Landratsamt unterzeichnet wird, hat eine Laufzeit bis Ende 2029.

„Bei unserer kommunalen Partnerschaft stehen eine faire Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Vordergrund, mit dem Ziel, die Vorgaben der modernen Kreislaufwirtschaft möglichst optimal umzusetzen“, betonen die beiden Landkreischefs. Damit unterscheidet sich diese Form der interkommunalen Zusammenarbeit bewusst von den sonst üblichen Entsorgungsverträgen, die auf eine Gewinnerzielung und -maximierung ausgerichtet sind. Die Zweckvereinbarung zur Verarbeitung der Kitzinger Bioabfälle sichert demgegenüber eine Verwertung auf hohem ökologischen Niveau zu fairen Kosten.

Ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Von dem interkommunalen Teamwork profitieren die Bürger beider Landkreise und nicht zuletzt auch die Umwelt. Denn anders als früher wird in der Vergärungsanlage Rothmühle aus den Bioabfällen nicht nur Kompost, sondern auch regenerativ erzeugter Strom und Wärme gewonnen. Derzeit verarbeitet die Schweinfurter Anlage insgesamt rund 25.000 Tonnen an organischen Abfällen im Jahr. Mit der daraus erzeugter Energie, darunter allein 7 Millionen Kilowattstunden an Strom, können rund 2.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Ein ökologisches Kennzeichen der modernen Vergärungsanlage ist dabei, dass der Strom flexibel bei entsprechendem Bedarf produziert werden kann. Und auch der Klimaschutz profitiert von der zukunftsweisenden Verwertung des Bioguts, da sich etwa 5.200 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 einsparen lassen.

Der Landkreis Kitzingen liefert jährlich rund 10.000 Tonnen an Bioabfällen am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle an. Die daraus erzeugte Energie deckt den Strombedarf von rund 850 Haushalten. Außerdem werden damit rund 2.100 Tonnen an CO2 eingespart.

Vertiefte Kooperation
Mit der vorzeitigen Verlängerung der Zweckvereinbarung zur Verarbeitung der Kitzinger Biotonnenabfälle sichern beide Landkreise eine regionale, wirtschaftlich günstige und ökologisch hochwertige Verwertung auf lange Frist. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Gleichzeitig wird damit die erfolgreiche Zusammenarbeit in zahlreichen abfallwirtschaftlichen Bereichen weiter vertieft und gestärkt.



Im Bild: Landrat Florian Töpper und Landrätin Tamara Bischof unterschreiben die Fortsetzung der Zweckvereinbarung.

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Uta Baumann / Landratsamt Schweinfurt