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700 braune Tonnen kontrolliert
Im Auftrag des
Landratsamtes haben die beiden Gutachterinnen Ende letzten Jahres mehr
als 700 Biotonnen in der Stadt Kitzingen auf Störstoffe untersucht. «Bei
unseren Kontrollen haben wir teilweise schon kuriose Dinge gefunden»,
erzählt Petra Hoeß. Fahrradtaschen oder ein Wasserkocher sind nicht
gerade das richtige Futter für die braune Tonne. Meist waren es jedoch
die «üblichen Verdächtigen» an Störstoffen, weswegen die Nutzer verwarnt
werden mussten: Plastiktüten, sogenannte kompostierbare
Plastikmüllbeutel, allerlei Verpackungen oder auch Plastikschalen und
-netze. All das gehört einfach nicht in die Biotonne.
Gelb und rot
«Bei
kleineren Verstößen haben wir als Verwarnung die gelbe Karte gezückt.»,
erklärt Jutta Ammon, «Bei einem hohen Störstoffanteil gab es gleich die
rote Karte und die Tonne blieb ungeleert stehen.»
In der ersten Runde bewerteten die Gutachterinnen 71 Prozent der untersuchten Biotonnen als störstofffrei, bei 27 Prozent musste gelb geklebt werden und 2 Prozent bekamen rot. «Im Innenstadtbereich war die Quote an fehlbefüllten Biotonnen deutlich höher als im Stadtteil Siedlung», fasst Petra Hoeß die Ergebnisse zusammen. Positiv sei aber, dass die braune Tonne kaum zur Entsorgung von Restmüll missbraucht würde, so Hoeß weiter.
Störstoffe behindern Verwertung und kosten Geld
Störstoffe
in der Biotonne machen den Verwertungsanlagen das Leben schwer und
gehen außerdem richtig ins Geld. Für die Entsorgung von Fremdstoffen
müssen rund 100 Euro pro Tonne aufgewendet werden, weiß Philipp Kuhn,
Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft. «Bei einer Störstoffquote von
fünf Prozent hätten wir jährlich rund 50 000 Euro für die
Störstoffentsorgung aufzuwenden», rechnet Kuhn weiter vor. Kosten, die
letztendlich alle Gebührenzahler zu tragen hätten.
Aktion zeigt Wirkung
Positiv
stimmen die Ergebnisse der Nachkontrolle. Im zweiten Kontrolldurchgang
waren 37 Prozent der zuvor beanstandeten Tonnen ohne Fehl und Tadel, bei
weiteren 30 Prozent konnte ein verbessertes Trennverhalten festgestellt
werden. «Störstoffkampagnen wie diese erzielen eine positive Wirkung,
da sie die Mehrzahl der Biotonnennutzer wachrütteln», resümiert
Abfallberater Harald Heinritz die Aktion.
Kontrollen werden fortgesetzt
«In
den kommenden Monaten werden wir die Störstoffkampagne fortsetzen»,
kündigt Philipp Kuhn an. Die Kontrollen werden dann auf weitere Städte
und Gemeinden des Landkreises ausgedehnt. «Mit regelmäßigen Kontrollen
erhoffen wir uns eine dauerhafte Verbesserung der Qualität des Kitzinger
Bioabfalls», so Kuhn. Profitieren würden davon letztlich alle
Gebührenzahler.
Großes Medieninteresse
Die
Kontrollaktion der Biotonne in der Stadt Kitzingen stieß auf ein großes
Medieninteresse. So berichtete beispielsweise der Bayerische Rundfunk in
der «Abendschau» über die Kampagne. Den Fernsehbeitrag gibt es auf YouTube.